Samstag, 25. Februar 2017

Schnittmuster- Résumé



Nachdem ich nun bereits etwas mehr als ein Jahr im Ruhestand bin und seitdem wieder mehr nähe als früher, habe ich doch einiges an Lehrgeld bezahlen müssen.

Da ich früher, also in den Siebzigern und den Achtzigern, eigentlich immer mit Burdaschnitten genäht habe, habe ich mich zunächst wieder auf diese Schnitte konzentriert und diese Zeitschrift sogar wieder als Abo bezogen. Leider ist es aber so, dass mir diese Schnitte selten direkt passen, im fortgeschrittenen Alter sitzt der Brustpunkt einfach etwas tiefer und zudem basiert die Konstruktion für die Mehrzahl der Schnitte auf Körpergröße 168 cm und ich bin 174 cm groß. Relativ einfach gestaltete Schnitte mit normalen Brustabnähern lassen sich noch relativ gut anpassen, aber bei aufwändigeren Schnitten mit vielen besonderen Details schaffe ich solche Anpassungen einfach nicht.

Nachdem ich immer wieder von Grundschnitten gelesen habe, beschloss ich, mich zumindest mal mit den Grundzügen der Schnittkonstruktion zu beschäftigen. Ich habe mir Band 1 von Hofenbitzer und Packpapier besorgt und zunächst mal einen Grundschnitt für eine Bluse gezeichnet.

Inzwischen besitze ich Grundschnitte für Oberteile in PK2, PK4, PK5, PK6 und PK8, also mit unterschiedlichen Weitenzugaben, je nachdem ob er für ein Shirt, eine Bluse oder eine Jacke, Jersey oder Webware gedacht ist.

Anhand dieser gezeichneten Basis kann ich dann immer relativ schnell feststellen, ob es sich lohnt, einen Schnitt anzupassen. Ich habe dann manchmal auch nur Ausschnitt- oder Kragenlösungen oder Ärmel samt Armloch von einem Burdaschnitt übernommen.

Da ich aber nicht immer Lust habe, Schnittmuster selber zu erstellen, habe ich mir andere Zeitschriften besorgt und getestet, wie weit diese Schnitte von meinen Grundschnitten abweichen.

Am besten komme ich da mit der deutschen Version der holländischen Knip, also der Fashion Style, zurecht. Ob es daran liegt, dass die Schnitte für Körpergröße 172 cm konstruiert sind, weiß ich nicht, auf jeden Fall ist die gesamte Maßtabelle etwas großzügiger bemessen als bei Burda, was mir bei meiner Y-Körperform einfach entgegen kommt.  Allerdings besitzen diese Schnitte meistens im Vergleich zu den Burdaschnitten weniger besondere Details, was mich aber im Moment nicht weiter stört.

Ich komme übrigens auch mit den Schnitten der belgischen 'La Maison Victor' ganz gut zurecht. (Ob das an der Zielgruppe in den Beneluxstaaten liegt?)

An die meisten anderen Hersteller von Schnittmuster traue ich mich nicht so recht ran, da die Körpermaße eher ähnlich zu Burda sind und solche Einzelschnitte zudem relativ teuer sind. Irgendwann werde ich das aber auch mal austesten, im Moment brauche ich aber zunächst noch ein paar Erfolgserlebnisse.

Ich denke, es ist einfach sehr individuell, welche Schnittmuster einem liegen, denn kleine, zierliche Frauen benötigen einfach andere Vorlagen als große oder etwas kräftigere.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Jäckchen

fashion style 12/2016


In der Fashion Style vom Dezember 2016 gab es direkt auf der Titelseite ein Jäckchen mit Schalkragen, das ich mir unbedingt für Silvester noch nähen wollte.

Da die Zeitschrift aber immer erst gegen Ende des Monats verfügbar ist, habe ich es nicht mehr ganz im alten Jahr geschafft. Ich hatte einen schwarzen Stoff mit Prägung und etwas Glitzer im Stoffgeschäft mitgenommen und obwohl an normalen Tagen daher nicht tragbar, das Jäckchen trotzdem Anfang Januar noch fertig genäht.

Da mir der Kragen so gut gefällt, habe ich versucht, den Schnitt vorne mit einer geraden Linie zu zeichnen und aus einem normalen dünnen Strickstoff zu nähen.  Das hat soweit auch gut geklappt, nur war die Jacke durch den legeren Schnitt unten viel zu weit und sackig. Außerdem hätte ich vorne mehr Länge gebraucht, da wäre es wohl besser gewesen, den Schnitt eine Nummer kleiner zu kopieren und dafür einen kleinen FBA vorzunehmen. Der Kragen war wieder schön gelungen und ich wollte daher die Jacke nicht entsorgen. Um etwas Form zu bekommen, habe ich den Beleg vorne wieder unten geöffnet und einfach ein Bündchen angenäht. Ich hatte vom Pulli, den ich letzte Woche gezeigt habe, noch ein Stück Bündchenstoff übrig. So ist die Jacke nun doch noch tragbar.


Da sich nun vorne zu viele Lagen Stoff befinden,
trägt die Jacke nun direkt über dem Bündchen etwas auf. Aber sie lässt sich auch gut offen tragen.















Von hinten sieht die Jacke nun wie ein Blouson aus.



Optisch besser wäre es gewesen, wenn vorne der Beleg bis ganz nach unten reichen würde und das Bündchen dann erst am Ende des Belegs beginnen würde. Aber das war leider nachträglich nicht mehr möglich. Sollte ich den Schnitt noch einmal nähen, werde ich das so machen.

So, zum Schluss habe ich schnell noch die schwarze Jacke übergezogen, die dem Originalschnitt aus der Zeitschrift bis auf die Ärmellänge entspricht. Auf den Bildern ist allerdings der Glitzereffekt nicht zu sehen.


Mit diesen beiden Jäckchen geht es nun hinüber zum MeMadeMittwoch.

Mittwoch, 15. Februar 2017

'Aster' aus La Maison Victor

Als ich Ende Januar mal wieder in Richtung NRW zum Enkel unterwegs war, habe ich mir am Bahnhof noch schnell die Sonderausgabe XXL der La Maison Victor gekauft. Die Schnitte sind alle für die größeren Kleidergrößen gedacht, beginnen aber bei Gr. 42, so dass ich mit Gr. 44/46 und ohne ausgeprägte Taille einige interessante Schnitte für mich entdecken konnte. Das Shirt 'Valentina' habe ich schon ausprobiert, zeige ich aber hier im Blog erst, wenn es draußen wieder wärmer ist und Aufnahmen im Freien wieder möglich sind.

Ehe der Winter vorbei ist, habe ich mir schnell noch aus einem Reststück den Pullover 'Aster' genäht.


Dieser Schnitt ist auf jeden Fall ausbaufähig, ich muss nur das nächste Mal aufpassen, dass der Ausschnitt nicht so weit wird. Auf den Ausschnitt muss ich wohl Formband aufbügeln oder ihn mit einer Stütznaht sichern, auch wenn in der Anleitung nichts davon steht. Im Winter ist mir das so um den Hals herum zu kalt, mit dem Rolli darunter ist der Pullover aus dem dicken Sweat aber für im Haus fast zu warm. Eine kurzärmlige Hemdbluse wäre wohl besser. (Ich bin übrigens kein Fan von Schals oder Tüchern in der Wohnung).

Ich werde auf jeden Fall diesen Schnitt noch mit einem dünneren Strickstoff, der dann weicher fällt, ausprobieren, falls mir mal ein geeigneter über den Weg läuft, und weitere Schnittmuster aus dieser La Maison Victor werde ich sicher auch noch testen.

Vielleicht sind ja inzwischen schon einige mit ihrer neuen Frühjahrskleidung beschäftigt. Ich gehe mal beim MeMadeMittwoch nachsehen...

Mittwoch, 8. Februar 2017

Bluse Fashion Style 12/2016

Aus dem vorletzten der indischen Stoffe, die ich vor einiger Zeit ja geschenkt bekam, habe ich den Baukastenblusenschnitt aus der Fashion Style vom letzten Dezember ausprobiert. Ich habe dabei mit der geringen Stoffmenge gekämpft, besonders weil diese Stoffe schmaler als unsere üblichen 140 cm sind, und daher die Knopfleiste angeschnitten. Gereicht hat es aber für die Version mit Kragen und langen Ärmeln mit Bündchen.


Der Schnitt fällt insgesamt recht groß aus, geht also in Richtung Oversize, und ist daher sehr bequem. Wenn ich den Schnitt noch einmal verwende, werde ich wohl eine Nummer kleiner zuschneiden. Diese indischen Baumwollstoffe tragen sich recht angenehm, nur die Muster sind etwas gewöhnungsbedürftig. Zufällig besitze ich hier aber eine farblich gut passende Kaufhose, daher wird diese Bluse sicher auch getragen und heute beim MMM gezeigt.

(Wenn ich mir dieses Bild so ansehe, bin ich froh, dass ich morgen einen Friseurtermin habe...)

Mittwoch, 1. Februar 2017

Pulli

Auch wenn ich diesen Winter relativ häufig erkältet war, habe ich mich doch ab und zu an die Nähmaschine gesetzt. Einen Pulli, den ich noch vor Weihnachten genäht habe, habe ich hier noch gar nicht gezeigt. Aus der Oktoberburda 2014 hatte ich  mir einen Schnitt  <<Link>> ausgesucht, der sich dann beim Nähen zunächst als für meinen dünneren Strickstoff als ungeeignet herausstellte. Nachdem ich den Pulli mit Abnähern vorne und hinten etwas in Form gebracht hatte, wurde er aber nach und nach zu einem Lieblingsteil in diesem Winter. Der eigentlich als angeschnittene kleine Stehkragen sieht nun zwar eher wie ein Miniwasserfall aus und zunächst hatte ich mir überlegt, einen normalen geraden Ausschnitt daraus zu machen, aber nachdem ich sowieso einen dünnen Rolli darunter trage, lasse ich den Ausschnitt im Moment so wie er ist. Vielleicht ändere ich das dann für den nächsten Winter noch einmal, denn der Pulli bleibt sicher im Bestand.


Ich mag besonders den Bund unten, denn dann steht der Saum nicht so ab. Das ist auch auf jeden Fall bei meinen im Vergleich zum kräftigeren Oberteil schmalen Hüften vorteilhafter (finde ich jedenfalls) als gerade Schnitte, die unten nur umgesäumt sind. Deshalb stecke ich ja auch Shirts und Blusen meistens in die Hose, was vermutlich außer mir niemand mehr macht.

Hier gibt es nun zu sehen, was andere heute zu zeigen haben.